Duftbestandteile & Duftkomposition

Das Duftrad: Was ist das, und was nützt es?

Wer bei Google die Frage „Wie viele Parfums gibt es auf der Welt?“ eingibt, erhält die Antwort: 1,4 Millionen. Das ist eine unüberschaubare Menge, eine Zahl, die überfordert. Jedes Jahr erscheinen in Deutschland circa 200 neue Düfte – so berichtet Zeit.de. Innovationen und Trends sind uns Duftliebhabern natürlich willkommen, aber wie soll man nun den passenden Duft als Geschenk für den Herzensmenschen finden? Und welcher Duft passt zu einem selbst?

Das Duftrad erleichtert die Kommunikation über Düfte

Fragen, auf die der australische Duftexperte Michael Edwards eine Antwort hat. Und zwar schon seit 1983. Der gefragte Berater weiß, dass jeder Mensch im Laufe des Lebens 4.000 bis 10.000 Gerüche erlernt und im Gehirn abspeichert. Diese sind stetig mit persönlichen Assoziationen und Erinnerungen verknüpft. Dadurch ist die Auswahl des richtigen Duftes sehr individuell und immer eng durch die eigene Geschichte inspiriert. Es gilt jedoch, eine allgemeingültige Form für Duftbeschreibungen zu finden, der sich jeder – egal ob Fachmann, Parfumverkäufer oder Laie – bedienen kann. Denn nur so kann die Suche nach dem Parfum erfolgreich sein.

Prägnante Adjektive für unterschiedliche Duftkomplexe

Aus diesem Grund wurden in der Vergangenheit bereits mehrere Konzepte – die Dufträder – entwickelt, die die Kommunikation über Düfte erleichtern soll. Das bekannteste Duftrad-Modell stammt von dem Australier Michael Edwards aus den 1980er-Jahren. Es ist an den Farbkreis der klassischen Farbenlehre angelehnt und in 4 Gruppen und 14 Untergruppen unterteilt. Jede Untergruppe beschreibt mit einem Adjektiv eine bestimmte Duftnote, zum Beispiel soft-floral, aromatisch oder moosig-holzig. So ist es Edwards mit seinem Duftrad ein Hilfsmittel gelungen, olfaktorische Wahrnehmungen gezielt zu versprachlichen, sodass die Suche nach dem eigenen Lieblingsparfum leichter wird. Einfach die dominante Duftnote nennen und schon wird das Beratungsgespräch vereinfacht, denn alle Beteiligten wissen, nach welchen Ingredienzien zu suchen ist, wenn von olfaktorischen Begriffen wie ambriert , grün, weich, blumig oder fruchtig die Rede ist. Mit einem Blick auf das Duftrad lässt sich ebenso schnell erkennen, welcher Duftkomplex zu welcher Duftkategorie zählt und wo die persönlichen Vorlieben liegen. Neugierig…?

Entdecken Sie Michael Edwards Duftrad

Ambriert

Soft-Ambriert
Sanfte, sinnliche Düfte mit süßen Gewürzen und Harzen, insbesondere Weihrauch.
Ambriert
Geprägt von opulenten Blumennoten, süßer Vanille oder goldenem Baumharz.
Holzig-Ambriert
Würzige Ambra-Akkorde kombiniert mit kräftigen Holznoten von Patschuli, Sandelholz und Oud.

Hölzer

Hölzer
Vetiver gesellt sich als markante Note zu Holznoten wie Zeder, Patschuli, Pinie und Sandelholz.
Moosige Hölzer
Eichenmoos prägt den Akkord von Patschuli, Amber und Zitrone.
Trockene Hölzer
Trockene, oft rauchige Leder- und Tabaknoten prägen diese holzigen Düfte.

Frisch

Aromatisch
Würzig-krautige Noten wie Lavendel, Salbei oder Rosmarin begleitet von Geranium, Hölzern und zitrischen Noten.
Zitrus
Eine frische Zitrusnote von Bergamotte, Limone, Mandarine, Zitrone, Orange oder Grapefruit dominiert.
Aquatisch
Eine frische Meeresbrise, die Kühle eines Wasserfalls oder die feuchte ozonische Luft nach einem Gewitter werden durch meist synthetische Duftmoleküle nachempfunden.
Grün
Der Geruch frisch geschnittenen Grases, zerriebener Veilchen- oder Minzeblätter oder andere Grünpflanzen wie Artemisia.
Fruchtig
Beerenfrüchte wie Himbeere, Cassis, Brombeere aber auch Steinobst wie Apfel, Birne und Aprikose, oft in Verbindung mit einem Schuss floraler Noten.

Floral

Floral
Die Essenz blühender Pflanzen, ob als Soliflor-Duft einer einzelnen Blumenart oder als komplexes Bouquet.
Weich-Floral
Aus der Verbindung strahlender Aldehyde mit sanftem Moschus und zarten Blumennoten entstehen leichte, oft pudrige Düfte.
Floral-Ambriert
Intensivere Blumennoten im Zusammenklang mit Gewürzen, Harzen und oftmals auch Vanille.
Extratipp

Kostenloser Service von Michael Edwards

Wer mehr über Michael Edwards und seine spannenden Methoden der Duftklassifizierung erfahren möchte, kann auf der Homepage www.fragrancesoftheworld.com/FragranceWheel mehr erfahren. Und: Im Fragrance Finder kann der Name eines Parfums eingeben werden (zum Beispiel Chanel No.5), und schon wird angezeigt, welche anderen Parfums einen ähnlichen Stil und Duft haben. Ein tolles und praktisches Tool für alle, die ihren Duftvorlieben treu bleiben, aber dennoch etwas Neues entdecken möchten.