Destillation
Verwendete Pflanzenteile | Blütenblätter, Samen, Rinde, Blätter, Wurzeln usw. |
Endprodukt | Ätherisches Öl |
Funktionsweise | In einem Behälter werden mit Wasser vermengte Pflanzen erhitzt. Der entstehende Dampf entzieht die Geruchsmoleküle und ermöglicht somit eine Trennung vom Wasser. |
Anwendbar für | z.B. Rose, Ylang-Ylang, Magnolie, Rosmarin, Zimt, Patchouli, Vetiver, Orangenblüte/Neroli |
Schon die Perser griffen mit der Wasserdampfdestillation auf die älteste Methode zur Parfumherstellung zurück. Somit wurde beispielsweise das damals sehr beliebte Rosenwasser hergestellt, dessen Qualität später im Mittelalter von den Alchemisten perfektioniert wurde. Um diese Technik sauber auszuführen, wird ein meist kupferner und so genannter Amboss (altgriechisch: Vase) mit einem gebogenen Rohr an seiner Oberseite verwendet. Zu Beginn des Prozesses werden die Blütenblätter in dieses Gefäß geschüttet und mit Wasser vermengt (Bspw. Verhältnis 3 L Wasser : 1 Kg Rosen). Im nächsten Schritt erfolgt der Siedeprozess der Mixtur, wobei der entstehende Dampf durch das erwähnte Rohr abläuft und in einem Kondensator mündet. In diesem Schritt entsteht eine Flüssigkeit aus Rosenwasser und Öl, welches folgend in einen „Florentiner Kolben“ umgefüllt wird. Zuerst wird nur das oben schwimmende Rosenöl aufgefangen. Dann erfolgt eine erneute Destillierung, die Cohobation, des restlichen Rosenwassers. Hierdurch wird ein Öl gewonnen, welches wiederum ein anderes Geruchsprofil durch neu entstandene, wasserlösliche und aromatische Anteile wie Phenethylalkohol aufweist. Im nächsten Schritt werden beide gewonnenen Extrakte durch ein gemeinsames Aufkochen wieder vereint. Bei diesem Prozess entstehen sogenannte Artefakte (Moleküle, die aus der Zersetzung des Rohmaterials stammen). Diese sind auch der Grund dafür, weshalb die Rosenessenz nie genau den gleichen Duft wie die Rose vom Strauch aufweisen kann.